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Erinnerungen:                      
Erinnerung an Kunigunde Itzenplitz
Neulich traf ich unterwegs
aus der Schulzeit eine Dame.
Sie ging mir damals auf den Keks,
wie war doch gleich ihr Name?
Ich hatte sie im Unterricht
in Englisch und Musik.
Sie war so streng wie ihr Gesicht
und wirkte sehr antik.
Sie hieß…… Itzenplitz,
und auch noch Kunigunde!
Und manch böser Schülerwitz
machte schnell die Runde.
Schrieb ich mal was hin,
an Tafeln oder Wände,
hieß es gleich »O, Fridolin,
du nimmst ein schlimmes Ende!«
Beim Schulfest flippte sie mal aus,
als ich sie parodierte
und als Itziplitzimaus
Hamlet deklamierte.
Dann brachten »Dirty Limericks«
erst richtig mich in Not.
Als Folge meines Bubenstücks
hat Schulrauswurf gedroht!
Nun grüßte ich: »Frau Itzenplitz,
wie schön, Sie hier zu treffen.
Ich schäme mich für meinen Witz –
es war wüst, Sie so zu äffen.«
Da lachte sie: »Ach, Fridolin,
hör auf mit dem Gewimmer!
Ich hab dir doch schon längst verziehn –
was nach dir kam, war schlimmer!«
Sie zupfte mich ganz leicht am Arm:
»Komm mich doch mal besuchen«,
lachte sie mit sprödem Charme
»im Heim Maria Buchen.
Du findest es am Eugensplatz,
doch eines noch ist wichtig:
Frage nach Frau Hasenfratz,
so heiße ich jetzt richtig.«
Sie heißt Hasenfratz…
Im Heim Maria Buchen
wohnt die Frau mit ihrer Katz.
Ich geh sie oft besuchen.
Und dann singen wir
immer, immer wieder –
– sie begleitet am Klavier –
die ärgsten Lumpenlieder!

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