bannerjpg
 

Geschütteltes Albtraumsonett

Seit langem muss ich oft in Träumen rennen,
mich wie ein Wild der Jagd durch Flucht entziehn,
als wolle sich mein Ich von Räumen trennen,
aus jahrelanger, strenger Zucht entfliehn.

Es heißt, dass kurz im Schlaf Geschichten dauern,
doch ewig, wenn man scheinbar nicht erwacht.
Lässt mich der Horror in Gedichten schauern,
fühl ich mich ärmlich wie ein Wicht der Nacht.

Versuche ich, den Ausbruch schlicht zu wagen,
wächst mir der Mut auch kühn mit Sturmgewalt.
Der Albtraum weiß mich armen Wicht zu schlagen:
Schon schrumpf ich nachts darauf zur Wurmgestalt.

Ein Albtraum wohl, der Seelenqual vermehrt,
und der normal zu unnormal verquert.

 

Zurück